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Nachhaltige Kosmetikprodukte – Worauf du achten solltest

Sustainable cosmetics

Lange Zeit habe ich nicht großartig über die Inhaltsstoffe in Kosmetikprodukten nachgedacht. Mir war es zwar schon lange wichtig, dass die Produkte, die ich verwende, ohne Tierversuche hergestellt werden. Denn obwohl Tierversuche in der EU für Kosmetik verboten sind, wird dies kaum kontrolliert und die Firmen finden nach wie vor ein Hintertürchen, beispielsweis um Inhaltsstoffe, die auch in Nichtkosmetikprodukten verwendet werden, an Tieren zu testen. 

Allerdings sind Tierversuche nur eines von vielen Komponenten, wenn es um das Thema Nachhaltigkeit in der Kosmetik geht. Nach und nach habe ich begonnen, mich mehr mit diesem Thema auseinanderzusetzen und mir bewusster zu machen, welche Stoffe ich an meinen Körper lasse. 

Warum du bei Kosmetik auf Nachhaltigkeit achten solltest

  • Vermeiden von schädlichen Inhaltsstoffen, die potentiell Allergien oder Krankheiten auslösen können
  • Umweltschutz
  • Tierschutz
  • Faire Arbeitsbedingungen für Angestellte

Inhaltsstoffe, die du besser vermeiden solltest

Es gibt eine Unmenge an Inhaltsstoffen, die sowohl der Umwelt als auch unserem Körper schaden. Da bilden wir uns ein, dass diese herrliche Anti-Faltencreme unser Gesicht ganz wunderbar pflegt, dabei ist oftmals genau das Gegenteil der Fall und die Produkte trocknen unsere Haut aus und können schlimmstenfalls sogar Krankheiten oder Allergien hervorrufen. Manche Inhaltsstoffe wirken wie Hormone und können Krebs, Unfruchtbarkeit oder Entwicklungsstörungen hervorrufen. Andere richten, wenn sie in die Gewässer gelangen, sogar große Umweltschäden an. Ich habe hier einige Inhaltsstoffe aufgelistet, die du möglichst vermeiden solltest.

Aluminiumsalze

Immer öfter hört man beispielsweise davon, dass Aluminiumsalze in Deos schädlich sind. Genauer gesagt sind es nicht Deos sondern Antitranspirantien (die die Schweißbildung verringern sollen), die Aluminiumsalze enthalten. Aluminiumsalze wirken nervenschädigend und stehen im Verdacht, beispielsweise toxisch auf Föten im Mutterleib zu wirken. Welche Mutter möchte dies ihrem Ungeborenen schon zumuten? Ganz abgesehen davon, dass verstopfte Poren häufig Juckreiz auslösen. So hat sich für mich aufgeklärt, warum ich ständig rote und gereizte Haut unter den Achseln hatte.

Duftstoffe

 

Auch Duftstoffe sind problematisch. Nicht nur, da sie oftmals Allergien verursachen, sondern auch, da sie hormonell wirksam und krebserregend sind. Außerdem haben sie keinen anderen Zweck, als den Kosmetika, in denen sie verwendet werden, einen angenehmen Geruch zu verleihen.

Mikroplastik

Ein weiteres Beispiel ist Mikroplastik, vorhanden beispielsweise in Peelings, Shampoos oder Duschgels. Dieses wird mit dem Abwasser abgespült. Da die Partikel winzig klein sind, können sie von Kläranlagen kaum herausgefiltert werden und gelangen somit in unsere Umwelt, wo sie großen Schaden anrichten, da sie nicht biologisch abbaubar sind. Gelangt das Mikroplastik in die Gewässer, wird es von Fischen, Muscheln und anderen Meeresbewohnern mit Nahrung verwechselt und aufgenommen. Dies ist besonders insofern ein Problem, als sich am Mikroplastik Umweltgifte anlagern. Die Folge sind kranke Meerestiere, die oft wieder in unseren eigenen Mägen landet.

Erdöl

Erdöl in der Kosmetik? Wozu soll das denn gut sein, fragt man sich erst mal, richtig? Paraffine, Wax, Vaseline … schon mal gehört? Richtig, das sind die Inhaltsstoffe mit fettender Wirkung, die aufgrund ihres niedrigen Preises in vielen Cremes vorhanden sind und auf Erdölbasis hergestellt werden. Pflegend wirken diese Stoffe allerdings nicht, sondern trocknen die Haut noch mehr aus, auch wenn sie sich zunächst geschmeidig anfühlt. Auch potentiell krebserregendes und schwer abbaubares Mineralöl wird aufgrund seiner langen Haltbarkeit häufig in Pflegeprodukten verwendet.

Palmöl

Palmöl ist vor allem in der Lebensmittelindustrie in Verruf geraten. Aber wusstest du, dass es auch in unglaublich vielen Kosmetika drin ist? Genau wie Erdöl wirkt auch Palmöl rückfettend. Gesundheitsschädlich ist es in der Kosmetik nicht, umweltschädlich dagegen sehr. Um der riesigen Nachfrage gerecht zu werden, braucht es auch enorme Anbauflächen, und um diese zu gewinnen, wird immer mehr Regenwald vernichtet. Palmöl verbirgt sich hinter einer riesigen Anzahl an Bezeichnungen, also ist es am besten, eine der unten genannten Apps zu verwenden, um es in den Inhaltsstoffen eines Produktes aufzuspüren. 

Parabene – Konservierungsstoffe

Ebenfalls auf der schwarzen Liste stehen Parabene. Parabene werden als Konservierungsstoffe verwendet. Allerdings stehen sie in Verdacht, auf den Körper ähnlich wie Hormone zu wirken, andere lagern sich im Körper an oder stehen unter Verdacht, krebserregend zu sein.

Weichmacher

Weichmacher werden in Kosmetika eingesetzt, um eine cremige Substanz zu erhalten und wirken als Konservierungsmittel. Sie können jedoch Allergien auslösen und sogar zu schweren Schäden z. B. an Niere und Leber führen. Besonders kritisch sind Phthalate, die im Verdacht stehen, wie Hormone zu wirken. Wichtig ist auch zu wissen: Selbst wenn das Produkt an sich keine Weichmacher enthält, das Behältnis wie die Zahnpastatube könnte dies sehr wohl tun. Daher sollten wir, wo immer möglich, Kosmetika in plastikfreien Verpackungen kaufen.

Silikone

Silikone werden verwendet, um das Kosmetikprodukt leicht zu verteilen und ein glattes Gefühl auf der Haut zu hinterlassen. Dieses Gefühl ist jedoch nicht echt, denn Silikone umhüllen Haut und Haare tatsächlich mit einer luftdichten Schicht, die sie austrocknen lässt, da keine Nährstoffe hindurch gelangen können.

Tenside oder Emulgatoren

Tenside oder Emulgatoren werden in der Kosmetik verwendet, unsere Haut durchlässiger zu machen. Allerdings können auch sie Allergien und Hautreizungen auslösen und stehen unter Verdacht, krebserregend zu sein. Außerdem werden sie meist auf Basis von Erdöl hergestellt, das wir vermeiden sollten, wie oben bereits beschrieben.

UV-Filter und UV-Absorber

UV-Filter und UV-Absorber – sind eigentlich nur in der Sonnencreme vorhanden, stimmts? Falsch. Sie finden sich oftmals auch in anderen Kosmetikprodukten. Bedenklich sind sie, da sie umweltschädigend sind, wenn sie in die Gewässer gelangen und in Verdacht stehen, krebserregend, hormonell wirksam und allergieauslösend zu sein. Experten empfehlen, Produkte mit mineralischen Filtern wie Zinc Oxide oder Titanium Dioxide zu verwenden.

So prüfst du die Produkte auf Schadstoffe

Hand aufs Herz: Die Hieroglyphen auf der Rückseite der Produkte versteht der Normalverbraucher in den wenigsten Fällen. Ich hatte begonnen, eine Liste von Inhaltsstoffen zu erstellen, die wir vermeiden sollten, aber als ich 10 Seiten erreicht hatte, nahm ich an, dass niemand sie tatsächlich durchlesen würde, noch würde sie zum Nachschlagen dienen, da ich keine Vollständigkeit garantieren kann, also verweise ich stattdessen auf die folgenden Links:

Praktische Apps wie Codecheck, ToxFox oder Yuka helfen uns, kritische Inhaltsstoffe in Produkten zu erkennen.

Utopia gibt folgende Links an, die beim Überprüfen der
Inhaltsstoffe auf Mikroplastik helfen:

Weitere Nachhaltigskeits-Aspekte

Nachhaltige Verpackung

Wieviele Plastik-Shampoo-Flaschen und Zahnpasta-Tuben werfen wir pro Jahr in den Müll? Achte beim nächsten Einkauf auf recycelbare Verpackungen oder noch besser: Verpackung aus recycelten Materialien. Greife am besten zu Produkten, die keine unnötige Verpackung aufweisen oder in wiederbefüllbaren Behältern erhältlich sind.

Faire Arbeitsbedingungen

Oftmals vergessen wir, dass hinter den Kosmetikprodukten Menschen stehen, die in vielen Fällen ausgebeutet werden. Labels wie Fair for Life zeichnen Unternehmen aus, deren Zulieferer einen fairen Preis für die Produkte erhalten und deren Angestellte unter sicheren und fairen Bedingungen arbeiten.

Nachhaltiger Anbau

Wichtig ist auch, dass die Rohstoffe auf nachhaltige Weise gewonnen werden. Dies bedeutet beispielsweise, dass keine Pestizide verwendet werden, da diese widerum in das Grundwasser gelangen, und dass keine Monokulturen angebaut werden.

Nachhaltigkeits-Zertifizierungen

Es gibt verschiedene Siegel, mit denen sich Kosmetikhersteller auszeichnen lassen können. Eine Übersicht auf deutsch findest du beispielsweise auf nachhaltiger-einkauf oder bei Verbraucherzentrale. Eine internationale Auflistung auf englisch von Ecolabels findest du hier. Auf Spanisch kannst du dir auf  cosmeticosveganos einen Überblick verschaffen.

Allerdings gibt es auch kleinere Kosmetikhersteller, die sich die recht teure Zertifizierung nicht leisten können, was jedoch nicht bedeutet, dass sie die Bedingungen nicht erfüllen. Eine Anfrage bei diesen Unternehmen bzgl. der oben genannten Punkte verschafft dir Klarheit, wie sie zum Thema Nachhaltigkeit stehen.

Muss ich jetzt alles neu kaufen?

So weit meine Zusammenfassung zu nachhaltiger Kosmetik.

Sei dir all der verschiedenen Schlagworte bewusst, die aktuell kursieren: Natürlich heißt nicht automatisch vegan. Vegan heißt nicht automatisch nachhaltig. Es gibt viele Facetten zu diesem Thema und du musst deine eigenen Prioritäten setzen. Musst du jetzt alle Produkte, die du zu Hause stehen hast, in den Müll werfen? Das ist alleine deine Entscheidung, je nachdem, welche Inhaltsstoffe sie enthalten. 

Wenn du Produkte entsorgen möchtest, die du nicht mehr verwendest, lies dir am besten zuvor diesen Artikel durch. Auf Englisch findest du hier Informationen zur Entsorgung und auf Spanisch hierDenke einfach das nächste Mal, wenn eines deiner Produkte zu Ende geht, daran, dich über nachhaltige Alternativen zu informieren. 

Ich habe mich für das österreichische Unternehmen RINGANA entschieden. Überzeugt haben mich nicht nur die absolute Frische der hochwertigen Inhaltsstoffe, sondern auch die Fairness und Nachhaltigkeit bis ins kleinste Detail. Weitere Informationen dazu findest du hier. Eine Liste einiger meiner Lieblings-Hautpflegeprodukte dieser Marke findest du in diesem Beitrag.

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